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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IX

1845 - Heidelberg : Winter
Tx •bvitiüwy) Ls Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage. Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da- durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte, die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben. Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll, Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme, die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son- dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen- heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung etwas näher zu bringen. Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 36

1845 - Heidelberg : Winter
36 §. 11. Die (M-)Assprer. schaft war übrigens auch bei den Chaldäern in den Händen eines erblichen Priefterstandes, dessen Glieder Magier ge- nannt wurden. So wie der Nil in Ägypten, so bedingte die Natur des Euphrat und Tigris das ganze Leben der Babylonier. Der oft aus seinen Ufern tretende Euphrat und der reißendere Tigris machten viele Abzugskanäle, Teichausgrabungcn, Deiche und Dämme und andere Wasserbauten nöthig, durch die zugleich das Wasser nach andern Theilen der Ebene hingeleitet werden konnte, so daß dieses Land äußerst fruchtbar und reich war. Da es an Steinen gebrach, nahm man meist Ziegelerde und Erdharzmörtel zum Bauen: daher die Bauwerke dieses Landes von weniger dauernder Beschaffenheit waren, als die in Indien und Äthiopien, obgleich die einzelnen Ziegelsteine, von denen man dort noch viele, mit Keilschrift bezeichnet, vorfindet, sehr dauerhaft waren. — Die geographische Lage dieses Landes beförderte einen frühen Handelsverkehr mit Persien, Ägypten und Äthiopien, der den Reichthum und die Macht der Chaldäer sehr vermehrte. Von diesem altbabylonischen Staate sind wenige Nach- richten auf uns gekommen. Späterhin wurde derselbe durch kriegerische Nachbarstämme vom Norden und Osten her viel- fach bedrängt, und kam in der Folge in die Abhängigkeit des assyrischen Reiches, bis er nach des letztem Untergang wieder selbstständig wurde. (S. §. 26.) G. Die (Alt-) Affyrer. §.11. ^or Nimrod's Macht weichend war der Stamm des Semiten A f fu r aus Babylonien ausgewandert und hatte östlich am Ober-Euphrat und am Ober-Tigris das assy- rische Reich gestiftet. Um das Jahr 2050 v. Ehr. lebte Minus, ein König von Assyrien, welcher Ba- bylonien, Medien und Baktrien eroberte und sich aus der reichen Beute die assyrische Hauptstadt Ninive am Tigris haute.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 79

1845 - Heidelberg : Winter
§. 33. Sparta. 79 5. Sparta. §. 33. ' Aus den fämmtlichen griechischen Staaten hoben sich schon frühe Sparta und Athen als die bedeutendsten hervor. In Lakonien hatten die achäischen Bewohner den einge- drungenen Doriern den längsten Widerstand geleistet, und die Dorier in Sparta, Spartaner oder S p a r t i a t e n ge- nannt, konnten sich darin nur durch fortgesetzte Gewalt und Härte behaupten. Die rohen, ungefügen Kräfte, die sich daher anfangs in dieser neuen Staateneinrichtung äußerten, brachte 880 v. Chr. Lykurgs Gesetzgebung in eine gewisse sittliche und feste Ordnung. Lykurg nämlich sollte an der Stelle seines Bruders, der in einem Anfruhre umgekommen und kinderlos gewesen war, König in Sparta werden. Als aber die Witl^e des Ermor- deten acht Monate darnach einen Sohn gebar, so legte Lykurg die Regierung zu Gunsten des Nachgebornen nieder, und sorgte für dessen Erziehung zum künftigen Regenten. Weil ihn aber Manche eigennütziger Absichten auf die Herr- schaft beschuldigten, verließ er Sparta und hielt sich zehn Jahre lang im Auslände, vorzüglich auf Kreta und in Ägypten, auf. Nachdem er sich viele Erfahrungen in Bezug auf Ver- fassung und Verwaltung der Staaten erworben hatte, kehrte er wieder in's Vaterland zurück und gab den, durch einew ihm günstigen Orakelspruch vorbereiteten, Spartanern eine geord- nete Verfassung, die in ihrer weitern Ausbildung aus folgenden Grundzügen bestand: 1. Die Spartiaten (die Abkömmlinge der Eroberer) hatten allein als vollberechtigte Bürger Antheil an den öffent- lichen Angelegenheiten und waren in verschiedene Klassen ein- getheilt; die Perioiken (die Abkömmlinge der besiegten Achäer) waren zwar persönlich, aber nicht politisch frei; die

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 175

1845 - Heidelberg : Winter
§. 65. Sieg des Christenthums über das Heiventbum. 175 312 Constantin der Große diesen seinen Gegner bei Rom besiegte, und, weil er diesen Sieg dem Zeichen des Kreuzes znschrieb, den Christen nicht nur freie Religions- übung, sondern bald auch Staatsbürgerrechte ein- räumtc. Eine Zeit lang regierte Constantin gemeinschaftlich mit Licinius; nachher verschaffte er sich im Kampfe mit demselben die Alleinherrschaft über das ganze römische Reich. Er ordnete hierauf dasselbe durch eine neue Eintheilung, verbesserte die Verwaltung, sicherte die Gränzen, verlegte seine Residenz aus dein republikanisch und heidnisch gesinnten Rom nach dem von ihm neu erbauten Byzanz (das von nun an den Namen C o n st a n t i n o p e l bekam), weil diese E n t f e r n u n'g von Rom ihm die D u r ch f ü h r u n g seiner m o n a r ch i s ch e n und ch r i st- lichen Grundsätze erleichterte, und erhob sodann, obgleich selbst noch nicht getauft, das Chriftenthum zur Staatsreligion. Dadurch bekamen von nun an die Christen die Oberhand; das Heideuthum dagegen mit seinen Tempeln und Priestern gerieth in völlige Abnahme und mußte von jetzt an selber die Unterdrückung, Verachtung und Verfolgung leiden, die cs dem Christenthum angethan hatte. Dieses aber hatte unterdeß seinen eigenthümlichen Entwicklungsgang genommen und sich bestimmter zu einer allgemeinen Kirche ausgebildet. Da nämlich frühe schon in das Innere der Gemeinden mancherlei Jrrthümer eingedrungen und Secten daraus ent- standen waren, so war es zur Erhaltung der Einheit um so nöthiger geworden, daß sich die Gläubigen eng aneinander hielten und alle Irrgläubigen aus ihrer Gemeinschaft aus- schloßen. Nach dem Zeitalter der Apostel bekam in den Ge- meinden unter den Presbytern Einer allmählig höheres An- sehen und wurde als Bischof vor den übrigen ausgezeichnet. Mit der Vermehrung der Glieder und der Verwaltungsge- schäfte bildete sich der besondere Stand der Geistlichkeit (des Klerus) mit seinen verschiedenen Abstufungen, und unter ihnen f

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 272

1845 - Heidelberg : Winter
272 §. 94. Die Republik der vereinigten Niederlande. dachte nun aber darauf, auch in den Niederlanden einerseits die ständischen Freiheiten zu beschranken, anderseits alle und jede Reformation durch die Inquisition zu unterdrücken. Denn die spanische Inquisition (s. K. 78) war zwar unter Karl Y mäßig gehandhabt worden; aber Philipp ñeng gleich bei seinem Regierungsantritt in Spanien wieder an, weder Stand, noch Alter, noch Geschlecht zu verschonen, und überall loderten dort wieder die Scheiterhaufen, auf denen alle, die nur ein leiser Verdacht der Ketzerei oder sonst freier Gesinnung traf, unter Hohn und Spott, oft zur Ver- herrlichung der Hoffeste, verbrannt wurden, wie das selbst bei Philipps Hochzeitsfeier der Fall war. Um jenen Zweck nun auch in den Niederlanden zu er- reichen, legte Philipp vorerst mehr spanische Truppen in's Land und gab seiner Halbschwester, der mildgesinnten Mar- garetha von Parma, als Statthalterin der Nieder- lande, den geschäftsgewandten, ganz dem Willen des Königs sich hingebendcn Cardinal Granvella an die Seite. Dieser machte sich jedoch durch Willkühr und Stolz bei dem nieder- ländischen hohen Adel, der sich von seinem bisherigen Ein- flüsse auf die Regierung des Landes ausgeschlossen sah, sehr verhaßt. An der Spitze dieses Adels standen drei Männer aus den höchsten Geschlechtern, der Prinz Wilhelm von Naffau-Orarrierr, genannt der Schweigsame, der G r a f E g m o n t und der Graf Horn. Ihre nähere Verei- nigung , verbunden mit der steigenden Unruhe des unzufrie- denen Landes, nöthigte den König, sowohl die Truppen zu- rückzuziehen, als auch in Granvella's Entfernung stillschwei- gend zu willigen. Als nun aber doch die Inquisition in Gang kam, und Blutgericht und Holzstoß da und dort schon ihr gräßliches Werk begannen; als keine Berufung auf beschworne Frei- heiten , kein Anspruch auf Behandlung als deutscher Reichs- theil bei Philipp etwas half: so schloß der darüber empörte Adel 1566 einen Bund, die Geuherr genannt, von dem

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 13

1845 - Heidelberg : Winter
§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 13 einrichteten und ausbauten, soll zunächst an den wichtigsten und einflußreichsten derselben gezeigt werden. Die gesellschaftliche Verbindung, welche man Staat nennt, wurzelt zutiefst in der allerersten und einfachsten Form des Zusammenlebens der Menschen, welche man Familie heißt, deren Haupt der Hausvater ist, welcher sämmtliche Familien- glieder durch die von seinem Willen ausgehende Hausordnung und Haussitte zusammenhält und als Versorger und Erzieher der Seinigen zugleich ihr Regent und häuslicher Priester ist. In weiterer Entwicklung erwuchs aus der Familie, und zwar aus den herangewachsenen, neue Familien bildenden Gliedern, welche beisammenblieben und die im Vaterhaus geübte Lebens- art fortführten,— ein Geschlecht oder Stamm, an dessen Spitze der Geschlechts- odep Stammälteste steht. Diese Volkseinrichtung heißt die patriarchalische, und findet lange Zeit besonders bei Stämmen statt, die unbeengt und unbehindert auf größerem Raume, vorzüglich auf Hoch- ebenen und in Gebirgsthälern, nomadisch leben können. Der- gleichen Völker mit patriarchalischer Verfassung haben (wie noch heute die Beduinen in Arabien, die Horden der In- dianer in Amerika :c.) keine eigentliche Geschichte. Diese beginnt erst, wenn solche Nomadenstämme, frei- willig oder gezwungen, auf kleinerem Raume zusammenge- drängt, vorzüglich in fruchtbaren Niederungen und Fluß- thälern, sich ansiedeln. Denn von da an erst tritt der Mensch mit der Natur in thätigen Kampf, um ihr seinen Unterhalt abzuzwingen, und zugleich mit seinem Nach- bar in Verein, um mit seiner Hülfe die Hemmnisse der Natur, z. B. Regen und Kälte (durch schützendes Obdach), ausgetretene Flüsse (durch Eindämmung), ausgedürrten Boden (durch Bewässerung) und ähnliche Übel, denen er vorher bei seinem Wanderleben mehr hatte ausweichen können, leichter zu besiegen, theils um Beeinträchtigungen anderer, feindlicher Stämme kräftiger abzuweisen. Mit der Entstehung einer Niederlassung ergab sich eine

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 15

1845 - Heidelberg : Winter
f ' r .. - • - §. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 15 verschiedenen Beschäftigungen, in gesonderte Kasten, von denen jede die Kenntnisse und Fertigkeiten ihres einfachen Berufes fort und fort vom Vater auf den Sohn vererbte. Die, dem Range nach, der Priesterkaste zunächst stehende Kaste war die Kriegerkaste, bestehend aus demjenigen Volksstamme, dessen kriegerischer Sinn in Zeiten der Noth die Landesvertheidigung allein übernahm; oder der, von Außen eingedrungen, die Vorgefundene Macht der Priesterschaft an- erkannte. Die Krieger machten dann den Adel der Nation aus. Nach der Kriegerkaste kam die Kaste der Landbauer und dann erst die Kaste der G e w e r b t r e i b e n d e n. Wo endlich ein Stamm, einzelne Weidestellen des Landes benützend, seine nomadische Lebensart (obwohl durch die Bedingungen des Zusammenlebens mit Andern beschränkt) fortführen konnte, da bildete er die letzte Kaste, die Hirten- kaste, die theils wegen der mit der (Klein-) Viehzucht verbundenen Unreinlichkeit, theils wegen ihrer Unbekannt- schaft mit höherer Gesittung verachtet war. Da, vermöge jenes Grundsatzes der Vererblichung der Berufskenntnisse, vorzugsweise bei der Priesterkaste die eigent- lich geistige Kraft anzutreffen war, so blieb bei ihr das Re- giment, und um dieses desto leichter auszuüben, suchte sie die Geschiedenheit der Kasten durch religiöse Verpflichtung auf- recht zu erhalten, so daß jede Vermischung einer Kaste mit der andern als eine Versündigung gemieden wurde. Jede Kaste für sich bewegte sich in festabgegränzten Lebens- formen, die, je höher die Kaste stand, desto mehr die einzelnen Lebensverrichtungen umschloßen, und dieselben namentlich bei der Priesterkaste durch das abgemessenste Ceremoniel beengten. Staaten, in denen eine solche Kasteneinrichtung bestand, nennt man Priefkerfiaaten, die, wenn darin die Priester- herrschaft vollkommen ungetheilt war, zu den ältesten gehören. Solche reine Priesterstaaten fanden sich bei dem Z end vo lk, bei denjnd ern, bei den Äthiop en,— bei welchen dreien die Kulturüberreste wohl auf die älteste Zeit zurückweisen.

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 26

1845 - Heidelberg : Winter
26 §. 8. Die Äthiopen. bis zu dem in denselben fließenden Atbar hin, den Priester- staat iülevve, von welchem noch die vielen, in jenem Flußbezirke gelegenen Rminen von Städten zeugen, die zugleich als Handelsstädte diehandelsstraßen verbanden, welche nach dem glücklichen Arabien, nach Indien und nach Babylo- nien führten. — Unter den äthiopischen Bande u k m ä l e r n sind besonders die Tempel, welche theils in Felsen gehauen oder an Felsen gelehnt sind, theils frei stehen, sodann die Py- ramidengruppen merkwürdig. Alle diese Baureste mit ihren Skulpturen und Malereien beweisen die Verwandtschaft des äthiopischen Religionscultus mit dein indische n. Der Staat von Meros war unter allen alten Priester- staaten am schärfsten ausgeprägt, weil die Priefterkafte auch zugleich die ganze weltliche Gewalt hatte und dadurch die übrigen Stände (von denen die untern sich vorzüglich aus den eingeborenen Hirtenstämmen gebildet hatten) in größter Ab- hängigkeit zu erhalten wußten. Der stets aus dem Priester- stand gewählte König wurde als Stellvertreter der Gottheit angesehen, war aber so sehr von heiligen Satzungen und Formen eingeengt, daß er nicht die geringste Machtäußerung und selbst keine körperliche Verrichtung ans eigenem Willen thun durfte, und sich, wenn die Oberpriester eine Thronver- ändernng für dienlich hielten, selber den Tod geben mußte. Schon in den ältesten Zeiten hat Meros seine Kultur nilabwärts verbreitet, und die ägyptischen Priester- staaten sind Colonicen von Meros und haben alle mit ihm jene religiös-astronomische Grundlage gemein, die bei den indischen Priesterstaaten gefunden wurde, nur daß in Äthio- pien und Ägypten dieser Cultns sich noch mehr vergröberte und verknöcherte. — Die Behauptung Einiger, daß Äthio- pien von Ägypten, und zwar von Thebais aus, seine Kul- tur erhalten habe, beschränkt sich dahin, daß die von Äthio- pien ausgegangene und in Ägypten alsdann weiter gebrachte Kultur wieder einen Rück ein flu ß auf Äthiopien geäußert und demnach eine frühe Wechselwirkung zwischen beiden stattgefunden hat.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 76

1845 - Heidelberg : Winter
76 tz. 32. Hellenisches Wesen. Sittenbildung, da blühten Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft, — da fehlten aber auch die mit dem zunehmenden Reichthum und sinnlichen Wohlleben verbundenen Ausar- tungen nicht, die wiederum den Keim der Auflösung in sich trugen. 4. Hellenisches Wesen. 32. jpic Religion der Griechen bestand aus pelasgi- fchcn und hellenischen Elementen. Der Götterdienst der Pelasger war ein Natur- dienst, der mit dem ägyptischen Planetendienstc und dem damit verbundenen Orakelwesen verwandt war, und sich vor- züglich auf den Segen des Feldbaues bezog. Der G ö t t e r d i e n st d e r- H e l l e n e n enthielt verkör- perte sit t l i ch e B eg r i ffe und g e i st i g c B ez i c h u n - gen, die als personifizirte Göttergestalten (Z e u s, A p o l l o, Athene re.) gefaßt wurden. Er lehnt sich aber zugleich an den Dienst pelasgischer Naturmächte und Orakel an, wozu denn auch noch „die Personificationen (Verpersöuli- chungen) der verschiedenen Ortsumgebungen, so wie der Stämme und Geschlechter in ihrer verschiedenen Fortbildung und Verzweigung bis zu ihrem Übergange in wirkliche Kö- nigsreihen" sich mischten. Aus der Verbindung dieser verschiedenen religiösen Ele- mente gieng d i e g r i c ch i sch e M y t h o l o g i c hervor, nach welcher dem Griechen alle Theile der Natur, so wie alle Richtungen des Geistes zu eben so vielen lebendigen göttlichen Einzelwesen wurden, die sich entweder in Liebe anzogen oder in Haß abstießen. Durch diese ganze hellenische Götterwelt geht daher kein zusammenhängender Faden, wohl aber bewegt sich in ihr . derselbe Grundzug der persönlichen Freiheit und

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 336

1845 - Heidelberg : Winter
336 Blick über die neuesten Ereignisse Kaum schienen diese verschiedenartigen Bewegungen be- wältigt und die europäischen Angelegenheiten wieder geordnet zu seyn, als in Frankreich Karls X und seiner Minister unbesonnene Verletzung der Charte 1830 diejulirevolution und durch sie wie mit Einem Schlage auch in andern Ländern den Geist gewaltsamer Umwälzungen abermals entfesselte. Die Vertreibung Karls und seiner Familie und die Erhebung der Familie Orleans auf den Thron von Frankreich; — der Ausbruch der Revolution in Belgien, die Lostrennung desselben von den Nieder- landen und seine Verwandlung in ein neutrales Königreich; die blutige Revolutionin Polen, deren Unterdrückung, und Polens Einverleibung mit Rußland; — die Aufstände in Modena, Parma und im Kirchenstaate; —die Unruhen in Sachsen, Hessen-Cassel, Hannover, Braunschweig und in der Schweiz, so wie die fast überall daraus hervorgegangenen Veränderungen (theils in den Regierungen, theils in den Verfassungen dieser Länder) bewiesen, daß das rechte Wort noch nicht ganz gefunden war, welches jenen Geist der Unruhe zu beschwören und die volle Einigung sich widerstrebender und vvn Natur doch zusammen- gehöriger Elemente zu befestigen im Stande ist. Doch gewann seitdem die Einsicht immer mehr die Ober- hand , daß zum wahren Glücke der Staaten vor Allem die ruhige gewaltlose Entwickelung der inneren Kräfte gehört, diese aber nur durch die Einigkeit der Re- gierenden und Regierten bedingt ist. Am klarsten ist diese Ein- sicht in Deutschland verbreitet, und nie seit Arm in's Tagen sah Deutschland seine Fürsten und Völker einiger und inniger untereinander verbunden als jetzt, so daß, wenn es in dieser Einigkeit verharrt und die angemessenen Bürgschaften derselben vollends erringt, alsdann an der Wiederherstellung seiner ehemaligen Größe, und zwar in geläuterter, verklärter Weise, nicht zu zweifeln seyn dürfte. Denn gewiß ist die Aufgabe, Europa inner- lich zu ordnen und in diesem Welttheile die ewigen Gesetze
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