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•bvitiüwy) Ls
Aus dem Vorwort zur zweiten Auslage.
Aaß das Bedürfniß einer zweiten Auflage dieser Weltgeschichte
so bald cingetreten ist, freut mich vorzüglich darum, weil ich dadurch
Gelegenheit bekomme, den theuern Männern, welche dieses (zwischen
einem Compendium und einem Lesebuche die Mitte haltende) Lehrbuch
freundlich ausgenommen und empfohlen, zum Theil auch in den ihnen
untergebenen Schulen eingeführt haben, meinen herzlichen Dank da-
durch zu erkennen zu geben, daß ich mich nach Vermögen bemühte,
die Unvollkommenheiten der ersten Ausgabe, so weit ich sie bis jetzt
erkannt, für diese gegenwärtige Ausgabe zu heben.
Wenn demnach bemerkt werden sollte, daß da und dort Manches
genauer gefaßt oder näher bezeichnet, Manches ergänzt oder mehr
begründet worden ist, ohne doch der leichten Übersicht, die das Buch
der im ersten Vorwort angegebenen Unterrichtsstufe gewähren soll,
Eintrag zu thun: so mag daraus nicht nur die verehrte hohe Stimme,
die mir hiefür verschiedene Winke zu geben sich gütig herabließ, son-
dern auch Jeder, der bei der Wahl dieses Lehrbuchs über das ihm
darin im Allgemeinen Zusagende gerne die einzelnen Unvollkommen-
heiten übersah, meinen ernstbereiten Willen erkennen, mit dem ich
mich bemüht habe, diese Arbeit ihrer gewünschten Vervollkommnung
etwas näher zu bringen.
Was vielleicht auch künftig noch zu diesem Zwecke mag geschehen
können, wird von der fernern Aufnahme abhängen, deren das Buch
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
36 §. 11. Die (M-)Assprer.
schaft war übrigens auch bei den Chaldäern in den Händen
eines erblichen Priefterstandes, dessen Glieder Magier ge-
nannt wurden.
So wie der Nil in Ägypten, so bedingte die Natur des
Euphrat und Tigris das ganze Leben der Babylonier. Der
oft aus seinen Ufern tretende Euphrat und der reißendere
Tigris machten viele Abzugskanäle, Teichausgrabungcn,
Deiche und Dämme und andere Wasserbauten nöthig, durch die
zugleich das Wasser nach andern Theilen der Ebene hingeleitet
werden konnte, so daß dieses Land äußerst fruchtbar und reich
war. Da es an Steinen gebrach, nahm man meist Ziegelerde
und Erdharzmörtel zum Bauen: daher die Bauwerke dieses
Landes von weniger dauernder Beschaffenheit waren, als die
in Indien und Äthiopien, obgleich die einzelnen Ziegelsteine,
von denen man dort noch viele, mit Keilschrift bezeichnet,
vorfindet, sehr dauerhaft waren. — Die geographische Lage
dieses Landes beförderte einen frühen Handelsverkehr
mit Persien, Ägypten und Äthiopien, der den Reichthum und
die Macht der Chaldäer sehr vermehrte.
Von diesem altbabylonischen Staate sind wenige Nach-
richten auf uns gekommen. Späterhin wurde derselbe durch
kriegerische Nachbarstämme vom Norden und Osten her viel-
fach bedrängt, und kam in der Folge in die Abhängigkeit des
assyrischen Reiches, bis er nach des letztem Untergang wieder
selbstständig wurde. (S. §. 26.)
G. Die (Alt-) Affyrer.
§.11. ^or Nimrod's Macht weichend war der Stamm des
Semiten A f fu r aus Babylonien ausgewandert und hatte
östlich am Ober-Euphrat und am Ober-Tigris das assy-
rische Reich gestiftet. Um das Jahr
2050 v. Ehr. lebte Minus, ein König von Assyrien, welcher Ba-
bylonien, Medien und Baktrien eroberte und sich aus der
reichen Beute die assyrische Hauptstadt Ninive am Tigris
haute.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
§. 33. Sparta.
79
5. Sparta.
§. 33. ' Aus den fämmtlichen griechischen Staaten hoben sich schon
frühe Sparta und Athen als die bedeutendsten hervor.
In Lakonien hatten die achäischen Bewohner den einge-
drungenen Doriern den längsten Widerstand geleistet, und die
Dorier in Sparta, Spartaner oder S p a r t i a t e n ge-
nannt, konnten sich darin nur durch fortgesetzte Gewalt und
Härte behaupten.
Die rohen, ungefügen Kräfte, die sich daher anfangs in
dieser neuen Staateneinrichtung äußerten, brachte
880 v. Chr. Lykurgs Gesetzgebung in eine gewisse
sittliche und feste Ordnung.
Lykurg nämlich sollte an der Stelle seines Bruders, der
in einem Anfruhre umgekommen und kinderlos gewesen war,
König in Sparta werden. Als aber die Witl^e des Ermor-
deten acht Monate darnach einen Sohn gebar, so legte Lykurg
die Regierung zu Gunsten des Nachgebornen nieder, und sorgte
für dessen Erziehung zum künftigen Regenten.
Weil ihn aber Manche eigennütziger Absichten auf die Herr-
schaft beschuldigten, verließ er Sparta und hielt sich zehn Jahre
lang im Auslände, vorzüglich auf Kreta und in Ägypten,
auf. Nachdem er sich viele Erfahrungen in Bezug auf Ver-
fassung und Verwaltung der Staaten erworben hatte, kehrte
er wieder in's Vaterland zurück und gab den, durch einew ihm
günstigen Orakelspruch vorbereiteten, Spartanern eine geord-
nete Verfassung, die in ihrer weitern Ausbildung aus
folgenden Grundzügen bestand:
1. Die Spartiaten (die Abkömmlinge der Eroberer)
hatten allein als vollberechtigte Bürger Antheil an den öffent-
lichen Angelegenheiten und waren in verschiedene Klassen ein-
getheilt; die Perioiken (die Abkömmlinge der besiegten
Achäer) waren zwar persönlich, aber nicht politisch frei; die
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
§. 65. Sieg des Christenthums über das Heiventbum. 175
312 Constantin der Große diesen seinen Gegner bei Rom
besiegte, und, weil er diesen Sieg dem Zeichen des Kreuzes
znschrieb, den Christen nicht nur freie Religions-
übung, sondern bald auch Staatsbürgerrechte ein-
räumtc.
Eine Zeit lang regierte Constantin gemeinschaftlich
mit Licinius; nachher verschaffte er sich im Kampfe mit
demselben die Alleinherrschaft über das ganze
römische Reich. Er ordnete hierauf dasselbe durch eine
neue Eintheilung, verbesserte die Verwaltung, sicherte die
Gränzen, verlegte seine Residenz aus dein republikanisch und
heidnisch gesinnten Rom nach dem von ihm neu erbauten
Byzanz (das von nun an den Namen C o n st a n t i n o p e l
bekam), weil diese E n t f e r n u n'g von Rom ihm die
D u r ch f ü h r u n g seiner m o n a r ch i s ch e n und ch r i st-
lichen Grundsätze erleichterte, und erhob sodann,
obgleich selbst noch nicht getauft, das Chriftenthum
zur Staatsreligion.
Dadurch bekamen von nun an die Christen die Oberhand;
das Heideuthum dagegen mit seinen Tempeln und Priestern
gerieth in völlige Abnahme und mußte von jetzt an selber die
Unterdrückung, Verachtung und Verfolgung leiden, die cs dem
Christenthum angethan hatte. Dieses aber hatte unterdeß
seinen eigenthümlichen Entwicklungsgang genommen und sich
bestimmter zu einer allgemeinen Kirche ausgebildet.
Da nämlich frühe schon in das Innere der Gemeinden
mancherlei Jrrthümer eingedrungen und Secten daraus ent-
standen waren, so war es zur Erhaltung der Einheit um so
nöthiger geworden, daß sich die Gläubigen eng aneinander
hielten und alle Irrgläubigen aus ihrer Gemeinschaft aus-
schloßen. Nach dem Zeitalter der Apostel bekam in den Ge-
meinden unter den Presbytern Einer allmählig höheres An-
sehen und wurde als Bischof vor den übrigen ausgezeichnet.
Mit der Vermehrung der Glieder und der Verwaltungsge-
schäfte bildete sich der besondere Stand der Geistlichkeit (des
Klerus) mit seinen verschiedenen Abstufungen, und unter ihnen
f
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Apostel
272 §. 94. Die Republik der vereinigten Niederlande.
dachte nun aber darauf, auch in den Niederlanden einerseits
die ständischen Freiheiten zu beschranken, anderseits alle
und jede Reformation durch die Inquisition
zu unterdrücken.
Denn die spanische Inquisition (s. K. 78) war
zwar unter Karl Y mäßig gehandhabt worden; aber Philipp
ñeng gleich bei seinem Regierungsantritt in Spanien wieder
an, weder Stand, noch Alter, noch Geschlecht zu verschonen,
und überall loderten dort wieder die Scheiterhaufen, auf
denen alle, die nur ein leiser Verdacht der Ketzerei oder sonst
freier Gesinnung traf, unter Hohn und Spott, oft zur Ver-
herrlichung der Hoffeste, verbrannt wurden, wie das selbst
bei Philipps Hochzeitsfeier der Fall war.
Um jenen Zweck nun auch in den Niederlanden zu er-
reichen, legte Philipp vorerst mehr spanische Truppen in's
Land und gab seiner Halbschwester, der mildgesinnten Mar-
garetha von Parma, als Statthalterin der Nieder-
lande, den geschäftsgewandten, ganz dem Willen des Königs
sich hingebendcn Cardinal Granvella an die Seite. Dieser
machte sich jedoch durch Willkühr und Stolz bei dem nieder-
ländischen hohen Adel, der sich von seinem bisherigen Ein-
flüsse auf die Regierung des Landes ausgeschlossen sah, sehr
verhaßt. An der Spitze dieses Adels standen drei Männer
aus den höchsten Geschlechtern, der Prinz Wilhelm von
Naffau-Orarrierr, genannt der Schweigsame, der
G r a f E g m o n t und der Graf Horn. Ihre nähere Verei-
nigung , verbunden mit der steigenden Unruhe des unzufrie-
denen Landes, nöthigte den König, sowohl die Truppen zu-
rückzuziehen, als auch in Granvella's Entfernung stillschwei-
gend zu willigen.
Als nun aber doch die Inquisition in Gang kam, und
Blutgericht und Holzstoß da und dort schon ihr gräßliches
Werk begannen; als keine Berufung auf beschworne Frei-
heiten , kein Anspruch auf Behandlung als deutscher Reichs-
theil bei Philipp etwas half: so schloß der darüber empörte
Adel 1566 einen Bund, die Geuherr genannt, von dem
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Y Karl Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Cardinal_Granvella Wilhelm_von
Naffau-Orarrierr Wilhelm Philipp Philipp
§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 13
einrichteten und ausbauten, soll zunächst an den wichtigsten
und einflußreichsten derselben gezeigt werden.
Die gesellschaftliche Verbindung, welche man Staat nennt,
wurzelt zutiefst in der allerersten und einfachsten Form des
Zusammenlebens der Menschen, welche man Familie heißt,
deren Haupt der Hausvater ist, welcher sämmtliche Familien-
glieder durch die von seinem Willen ausgehende Hausordnung
und Haussitte zusammenhält und als Versorger und Erzieher
der Seinigen zugleich ihr Regent und häuslicher Priester ist.
In weiterer Entwicklung erwuchs aus der Familie, und zwar
aus den herangewachsenen, neue Familien bildenden Gliedern,
welche beisammenblieben und die im Vaterhaus geübte Lebens-
art fortführten,— ein Geschlecht oder Stamm, an dessen
Spitze der Geschlechts- odep Stammälteste steht.
Diese Volkseinrichtung heißt die patriarchalische, und
findet lange Zeit besonders bei Stämmen statt, die unbeengt
und unbehindert auf größerem Raume, vorzüglich auf Hoch-
ebenen und in Gebirgsthälern, nomadisch leben können. Der-
gleichen Völker mit patriarchalischer Verfassung haben (wie
noch heute die Beduinen in Arabien, die Horden der In-
dianer in Amerika :c.) keine eigentliche Geschichte.
Diese beginnt erst, wenn solche Nomadenstämme, frei-
willig oder gezwungen, auf kleinerem Raume zusammenge-
drängt, vorzüglich in fruchtbaren Niederungen und Fluß-
thälern, sich ansiedeln. Denn von da an erst tritt der Mensch
mit der Natur in thätigen Kampf, um ihr seinen
Unterhalt abzuzwingen, und zugleich mit seinem Nach-
bar in Verein, um mit seiner Hülfe die Hemmnisse der
Natur, z. B. Regen und Kälte (durch schützendes Obdach),
ausgetretene Flüsse (durch Eindämmung), ausgedürrten Boden
(durch Bewässerung) und ähnliche Übel, denen er vorher
bei seinem Wanderleben mehr hatte ausweichen können, leichter
zu besiegen, theils um Beeinträchtigungen anderer, feindlicher
Stämme kräftiger abzuweisen.
Mit der Entstehung einer Niederlassung ergab sich eine
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
f ' r .. - • -
§. 5. Die ältesten Staaten des Heidenthums. 15
verschiedenen Beschäftigungen, in gesonderte Kasten,
von denen jede die Kenntnisse und Fertigkeiten ihres einfachen
Berufes fort und fort vom Vater auf den Sohn vererbte.
Die, dem Range nach, der Priesterkaste zunächst stehende
Kaste war die Kriegerkaste, bestehend aus demjenigen
Volksstamme, dessen kriegerischer Sinn in Zeiten der Noth die
Landesvertheidigung allein übernahm; oder der, von Außen
eingedrungen, die Vorgefundene Macht der Priesterschaft an-
erkannte. Die Krieger machten dann den Adel der Nation aus.
Nach der Kriegerkaste kam die Kaste der Landbauer
und dann erst die Kaste der G e w e r b t r e i b e n d e n.
Wo endlich ein Stamm, einzelne Weidestellen des Landes
benützend, seine nomadische Lebensart (obwohl durch die
Bedingungen des Zusammenlebens mit Andern beschränkt)
fortführen konnte, da bildete er die letzte Kaste, die Hirten-
kaste, die theils wegen der mit der (Klein-) Viehzucht
verbundenen Unreinlichkeit, theils wegen ihrer Unbekannt-
schaft mit höherer Gesittung verachtet war.
Da, vermöge jenes Grundsatzes der Vererblichung der
Berufskenntnisse, vorzugsweise bei der Priesterkaste die eigent-
lich geistige Kraft anzutreffen war, so blieb bei ihr das Re-
giment, und um dieses desto leichter auszuüben, suchte sie die
Geschiedenheit der Kasten durch religiöse Verpflichtung auf-
recht zu erhalten, so daß jede Vermischung einer Kaste mit
der andern als eine Versündigung gemieden wurde.
Jede Kaste für sich bewegte sich in festabgegränzten Lebens-
formen, die, je höher die Kaste stand, desto mehr die einzelnen
Lebensverrichtungen umschloßen, und dieselben namentlich bei
der Priesterkaste durch das abgemessenste Ceremoniel beengten.
Staaten, in denen eine solche Kasteneinrichtung bestand,
nennt man Priefkerfiaaten, die, wenn darin die Priester-
herrschaft vollkommen ungetheilt war, zu den ältesten gehören.
Solche reine Priesterstaaten fanden sich bei dem Z end vo lk,
bei denjnd ern, bei den Äthiop en,— bei welchen dreien
die Kulturüberreste wohl auf die älteste Zeit zurückweisen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
26
§. 8. Die Äthiopen.
bis zu dem in denselben fließenden Atbar hin, den Priester-
staat iülevve, von welchem noch die vielen, in jenem
Flußbezirke gelegenen Rminen von Städten zeugen, die
zugleich als Handelsstädte diehandelsstraßen verbanden, welche
nach dem glücklichen Arabien, nach Indien und nach Babylo-
nien führten. — Unter den äthiopischen Bande u k m ä l e r n
sind besonders die Tempel, welche theils in Felsen gehauen
oder an Felsen gelehnt sind, theils frei stehen, sodann die Py-
ramidengruppen merkwürdig. Alle diese Baureste mit ihren
Skulpturen und Malereien beweisen die Verwandtschaft
des äthiopischen Religionscultus mit dein
indische n.
Der Staat von Meros war unter allen alten Priester-
staaten am schärfsten ausgeprägt, weil die Priefterkafte auch
zugleich die ganze weltliche Gewalt hatte und dadurch die
übrigen Stände (von denen die untern sich vorzüglich aus den
eingeborenen Hirtenstämmen gebildet hatten) in größter Ab-
hängigkeit zu erhalten wußten. Der stets aus dem Priester-
stand gewählte König wurde als Stellvertreter der Gottheit
angesehen, war aber so sehr von heiligen Satzungen und
Formen eingeengt, daß er nicht die geringste Machtäußerung
und selbst keine körperliche Verrichtung ans eigenem Willen
thun durfte, und sich, wenn die Oberpriester eine Thronver-
ändernng für dienlich hielten, selber den Tod geben mußte.
Schon in den ältesten Zeiten hat Meros seine Kultur
nilabwärts verbreitet, und die ägyptischen Priester-
staaten sind Colonicen von Meros und haben alle mit
ihm jene religiös-astronomische Grundlage gemein, die bei den
indischen Priesterstaaten gefunden wurde, nur daß in Äthio-
pien und Ägypten dieser Cultns sich noch mehr vergröberte
und verknöcherte. — Die Behauptung Einiger, daß Äthio-
pien von Ägypten, und zwar von Thebais aus, seine Kul-
tur erhalten habe, beschränkt sich dahin, daß die von Äthio-
pien ausgegangene und in Ägypten alsdann weiter gebrachte
Kultur wieder einen Rück ein flu ß auf Äthiopien geäußert
und demnach eine frühe Wechselwirkung zwischen
beiden stattgefunden hat.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Meros Meros Meros Thebais
76
tz. 32. Hellenisches Wesen.
Sittenbildung, da blühten Handel und Gewerbe, Kunst und
Wissenschaft, — da fehlten aber auch die mit dem zunehmenden
Reichthum und sinnlichen Wohlleben verbundenen Ausar-
tungen nicht, die wiederum den Keim der Auflösung in sich
trugen.
4. Hellenisches Wesen.
32. jpic Religion der Griechen bestand aus pelasgi-
fchcn und hellenischen Elementen.
Der Götterdienst der Pelasger war ein Natur-
dienst, der mit dem ägyptischen Planetendienstc und dem
damit verbundenen Orakelwesen verwandt war, und sich vor-
züglich auf den Segen des Feldbaues bezog.
Der G ö t t e r d i e n st d e r- H e l l e n e n enthielt verkör-
perte sit t l i ch e B eg r i ffe und g e i st i g c B ez i c h u n -
gen, die als personifizirte Göttergestalten (Z e u s, A p o l l o,
Athene re.) gefaßt wurden. Er lehnt sich aber zugleich
an den Dienst pelasgischer Naturmächte und Orakel an,
wozu denn auch noch „die Personificationen (Verpersöuli-
chungen) der verschiedenen Ortsumgebungen, so wie der
Stämme und Geschlechter in ihrer verschiedenen Fortbildung
und Verzweigung bis zu ihrem Übergange in wirkliche Kö-
nigsreihen" sich mischten.
Aus der Verbindung dieser verschiedenen religiösen Ele-
mente gieng d i e g r i c ch i sch e M y t h o l o g i c hervor, nach
welcher dem Griechen alle Theile der Natur, so wie alle
Richtungen des Geistes zu eben so vielen lebendigen göttlichen
Einzelwesen wurden, die sich entweder in Liebe anzogen oder
in Haß abstießen.
Durch diese ganze hellenische Götterwelt geht daher kein
zusammenhängender Faden, wohl aber bewegt sich in ihr
. derselbe Grundzug der persönlichen Freiheit und
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
336
Blick über die neuesten Ereignisse
Kaum schienen diese verschiedenartigen Bewegungen be-
wältigt und die europäischen Angelegenheiten wieder geordnet
zu seyn, als in Frankreich Karls X und seiner Minister
unbesonnene Verletzung der Charte
1830 diejulirevolution und durch sie wie mit Einem Schlage
auch in andern Ländern den Geist gewaltsamer Umwälzungen
abermals entfesselte. Die Vertreibung Karls und seiner
Familie und die Erhebung der Familie Orleans auf den
Thron von Frankreich; — der Ausbruch der Revolution
in Belgien, die Lostrennung desselben von den Nieder-
landen und seine Verwandlung in ein neutrales Königreich;
die blutige Revolutionin Polen, deren Unterdrückung,
und Polens Einverleibung mit Rußland; — die Aufstände
in Modena, Parma und im Kirchenstaate; —die
Unruhen in Sachsen, Hessen-Cassel, Hannover,
Braunschweig und in der Schweiz, so wie die fast
überall daraus hervorgegangenen Veränderungen (theils in
den Regierungen, theils in den Verfassungen dieser Länder)
bewiesen, daß das rechte Wort noch nicht ganz gefunden war,
welches jenen Geist der Unruhe zu beschwören und die volle
Einigung sich widerstrebender und vvn Natur doch zusammen-
gehöriger Elemente zu befestigen im Stande ist.
Doch gewann seitdem die Einsicht immer mehr die Ober-
hand , daß zum wahren Glücke der Staaten vor Allem die
ruhige gewaltlose Entwickelung der inneren
Kräfte gehört, diese aber nur durch die Einigkeit der Re-
gierenden und Regierten bedingt ist. Am klarsten ist diese Ein-
sicht in Deutschland verbreitet, und nie seit Arm in's
Tagen sah Deutschland seine Fürsten und Völker
einiger und inniger untereinander verbunden
als jetzt, so daß, wenn es in dieser Einigkeit verharrt und
die angemessenen Bürgschaften derselben vollends erringt,
alsdann an der Wiederherstellung seiner ehemaligen Größe,
und zwar in geläuterter, verklärter Weise, nicht zu zweifeln
seyn dürfte. Denn gewiß ist die Aufgabe, Europa inner-
lich zu ordnen und in diesem Welttheile die ewigen Gesetze
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich_Karls Karls Frankreich Belgien Polen Polens Modena Parma Sachsen Hessen-Cassel Hannover Braunschweig Schweiz Deutschland Deutschland Europa